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Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Personalarbeit

Wie können wir durch die Instrumente der Personalarbeit Gräben in der Gesellschaft überwinden und uns besser verstehen?

Foto: Illustration gesellschaftlicher Zusammenhalt

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Zusammenfassung Teil 1: Wodurch Zusammenhalt der Gesellschaft gefährdet wird und was wir in Unternehmen für ihn tun können, erfahren Sie in unserem Dokument „Überbrückungshilfe“ (PDF 154 KB).

Studie: Die Studie „Überbrückungshilfe. Zusammenhalt der Gesellschaft“ (PDF 1,4 MB) stellt ausführlich Methode und erste Ergebnisse vor.

Weitere Ergebnisse der Untersuchung werden – sobald verfügbar – an dieser Stelle veröffentlicht.

Allenthalben herrscht Aufregung über die Polarisierung in den USA. Ähnliche Besorgnis gilt den Links- oder Rechtspopulisten in anderen Ländern. Und schließlich fragen sich auch in Deutschland besorgte Menschen: „Wie kann es passieren, dass so viele Menschen etwas wählen, das sie doch gar nicht wählen dürften?“ Es fallen Begriffe wie Populismus, Verrohung, Abgehängtsein und soziale Spaltung. Inzwischen gibt es ein von der Bundesregierung gefördertes Forschungsprojekt zum Thema der sozialen Spaltung.

Bei Diskussion über soziale Spaltung landet man sehr schnell bei bestimmten Kenngrößen wie der Einkommensschere. Ebenso tauchen die „üblichen Verdächtigen“ auf – sei es als typische Felder und Ursachen oder als typische Opfer der Benachteiligung, sei es als Gruppen, denen etwa unter dem Stichwort Populismus vorgeworfen wird, Spaltung bewusst zu betreiben. Wir wollen uns in unserem Projekt bewusst von diesen Erklärungsmustern lösen. Wir sehen als permanente Herausforderung die Fragen: Begegnen sich Menschen unterschiedlicher Schichten? Kennen wir die Lebenswelten anderer Menschen? Können wir noch miteinander reden?

Wir wollen dabei nicht auf andere zeigen, sondern unsere eigene Rolle in den Feldern beleuchten, wo wir als Manager, Politiker und Wissenschaftler selbst Einfluss ausüben. Wir wollen im Besonderen den Bereich untersuchen, wo wir Personalarbeit in Organisationen gestalten und verantworten. Für unser aktuelles Projekt wollen wir bei vier Aspekten im engeren Bereich von Unternehmen und Personalarbeit in die Tiefe gehen und wo immer möglich Handlungsempfehlungen oder eigene Aktionen ableiten:

Verlorene Generation? Der Weg von Jugendlichen in den Beruf. Den ersten Job zu finden, ist für viele Schüler nicht einfach. Durch die Einschränkungen der Corona-Zeit kam eine neue Komponente hinzu: Schüler aus bildungsfernen Schichten werden noch stärker abgehängt als ohnehin. Und durch den Lockdown wurde der Schritt in den Beruf, ja die Vorstellung, was überhaupt Erwerbsarbeit sein könnte, noch schwieriger.

Wie reden wir über Arbeit in Unternehmen? Die Wertschätzung von Arbeit und von bestimmten Berufen wird erst recht erschwert, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, über Arbeit in einer Weise zu reden, die das Eigentliche in den Vordergrund stellt. „Purpose“ einer Arbeit ist nicht etwas außerhalb der Arbeit, sondern es liegt in der Arbeit selbst.

Einfache Arbeit und Mitarbeiter in prekären Verdienstsituationen. Trotz allem Reden über den Hightech- und Hochlohnstandort Deutschland gibt es Millionen Menschen, die in einfachen Tätigkeiten arbeiten. Was heißt das personalpolitisch? Und wie schaffen wir es, diese Menschen nicht als Opfer prekärer Arbeitsverhältnisse zu sehen, sondern ihnen Stolz und Anerkennung für ihre Arbeit zu geben?

Durchlässigkeit und Begegnung in der Personalentwicklung. Über Jahrzehnte wurde eine hohe Akademikerquote als Gradmesser sozialer Durchlässigkeit angesehen. Bis zu einem gewissen Grade hat dies neue Chancen geschaffen, aber diese Phase liegt längst hinter uns. 50 Prozent der Bevölkerung werden zu einer gescheiterten Restgruppe. Wie viel Durchlässigkeit gibt es und wie kann man verhindern, dass das Ideal des Aufstiegs selbst zum Spaltpilz wird?

Diskurs und identitäres Denken. Unternehmen sind darauf angewiesen, dass es eine Vielfalt der Kompetenzen, Sichtweisen und Erfahrungen gibt. Genauso wie in der Wissenschaft gehört auch hier dazu, sich zu streiten und um die beste Lösung zu ringen. Inwieweit wird dieses Ziel von Identity Politics, Subjektivismus und Cancel Culture untergraben?

In der Studie „Überbrückungshilfe. Zusammenhalt der Gesellschaft – wodurch er gefährdet wird und was wir in Unternehmen für ihn tun können“ werden die Methode und erste Ergebnisse des Projektes vorgestellt. Erfahren Sie mehr ...


Ansprechpartner

Karen Hoyndorf

Karen Hoyndorf
karen.hoyndorf@goinger-kreis.de

„Im Thema der gesellschaftlichen Spaltung sollten wir nicht auf andere zeigen, sondern uns selbstkritisch fragen, was wir selbst dazu beitragen - etwa als Entscheider in der Personalarbeit.“